Storyboards

Erklärung

Ein Storyboard im Produktdesign ist eine visuelle Darstellung oder eine Abfolge von Bildern, die eine Geschichte oder einen Ablauf veranschaulichen. Im Kontext des Produktdesigns dient ein Storyboard dazu, den Entwicklungsprozess eines Produkts oder die Interaktionen mit dem Produkt zu visualisieren. Es kann verschiedene Aspekte umfassen:

  1. Produktfunktionalität und -nutzung: Ein Storyboard zeigt typischerweise, wie das Produkt verwendet wird und wie es in den Alltag des Benutzers integriert ist. Es illustriert die verschiedenen Funktionen und wie der Benutzer mit dem Produkt interagiert.
  2. Benutzererlebnis (User Experience): Ein Storyboard kann den gesamten Ablauf des Benutzererlebnisses von der ersten Interaktion bis zur Beendigung darstellen. Dies umfasst die Schritte, die der Benutzer unternimmt, um das Produkt zu verwenden, sowie die Emotionen und Erlebnisse, die dabei auftreten.
  3. Kontext und Umgebung: Das Storyboard kann den Kontext oder die Umgebung anzeigen, in der das Produkt verwendet wird. Dies hilft, den Realismus und die Praktikabilität der Produktverwendung zu vermitteln.
  4. Interaktionen: Es kann Interaktionen zwischen dem Benutzer und dem Produkt oder zwischen verschiedenen Produkten darstellen, wenn das Design mehrere Komponenten oder Schnittstellen umfasst.
  5. Funktionsweise und Technologie: Bei komplexeren Produkten kann ein Storyboard auch die innere Funktionsweise oder die Technologie hinter dem Produkt veranschaulichen, um den Entwicklungsprozess oder die Produktionsabläufe zu verdeutlichen.
  6. Problemlösung: Ein Storyboard kann dazu verwendet werden, Probleme oder Herausforderungen im Designprozess zu visualisieren und Lösungen dafür zu skizzieren.
  7. Entwicklungsschritte: Das Storyboard kann die verschiedenen Entwicklungsschritte, Iterationen oder Designentscheidungen zeigen, die zum endgültigen Produkt geführt haben.
  8. Kommunikation: Ein Storyboard dient oft als Kommunikationsmittel zwischen verschiedenen Teammitgliedern, z. B. Designern, Ingenieuren und Marketingexperten, um sicherzustellen, dass alle die gleiche Vision und Verständnis für das Produkt haben.
  9. Vermarktungsstrategie: In einigen Fällen kann ein Storyboard auch Aspekte der Vermarktungsstrategie oder der Zielgruppenansprache visualisieren, um die Ausrichtung des Produkts auf bestimmte Märkte zu verdeutlichen.

Insgesamt bietet ein Storyboard im Produktdesign eine visuelle Methode, um komplexe Ideen und Konzepte verständlich zu vermitteln und sicherzustellen, dass das gesamte Entwicklungsteam eine klare Vorstellung von der Vision des Produkts hat.

Ziel

Ein Storyboard im Produktdesign hat verschiedene Ziele und Zwecke, die dazu beitragen, den Entwicklungsprozess und das Verständnis des Produkts zu verbessern:

  1. Visualisierung: Das Hauptziel eines Storyboards ist die visuelle Darstellung von Ideen, Konzepten, Abläufen und Interaktionen. Es ermöglicht es, abstrakte Konzepte greifbar zu machen und sie für das gesamte Team und andere Stakeholder verständlich zu kommunizieren.
  2. Kommunikation: Storyboards dienen als effektives Kommunikationsmittel innerhalb des Entwicklungsteams und gegenüber anderen Abteilungen wie Ingenieuren, Marketingexperten und Managern. Sie helfen dabei, eine einheitliche Vorstellung von der Produktvision und den Designentscheidungen zu schaffen.
  3. Validierung: Durch das Visualisieren von Nutzungsszenarien und Interaktionen können Storyboards dazu beitragen, frühzeitig Designprobleme oder potenzielle Schwierigkeiten zu identifizieren. Dies ermöglicht es, Anpassungen vorzunehmen, bevor das Produkt weiterentwickelt wird.
  4. Benutzererlebnis: Storyboards erlauben es, das geplante Benutzererlebnis zu skizzieren und zu bewerten. Dies unterstützt die Gestaltung von Produkten, die intuitiv, benutzerfreundlich und ansprechend sind.
  5. Designentscheidungen: Ein Storyboard kann dazu beitragen, Designentscheidungen zu dokumentieren und den Verlauf des Designprozesses zu veranschaulichen. Dies ist besonders nützlich, um Designänderungen oder -entwicklungen im Laufe der Zeit nachvollziehbar zu machen.
  6. Strukturierung: Storyboards helfen dabei, die Struktur von komplexen Produkten zu organisieren und zu visualisieren. Sie ermöglichen es, Komponenten, Funktionen und Schnittstellen in einem übersichtlichen Format zu präsentieren.
  7. Teamzusammenarbeit: Ein Storyboard fördert die Zusammenarbeit innerhalb des Teams, da es als gemeinsames visuelles Referenzmaterial dient. Teammitglieder können Ideen teilen, Feedback geben und gemeinsam an der Weiterentwicklung des Produkts arbeiten.
  8. Präsentation: Storyboards sind hilfreiche Präsentationswerkzeuge für Meetings, Reviews oder Präsentationen vor Stakeholdern. Sie vermitteln komplexe Informationen auf anschauliche und ansprechende Weise.
  9. Innovationsförderung: Indem verschiedene Möglichkeiten und Optionen in einem Storyboard dargestellt werden, kann es zu kreativen Denkprozessen anregen und neue Ansätze oder Lösungen inspirieren.

Zusammengefasst unterstützt ein Storyboard im Produktdesign die reibungslose Kommunikation, die strukturierte Entwicklung und die Verbesserung des Benutzererlebnisses, was letztendlich zu einem gut gestalteten und erfolgreichen Produkt führen kann.

Vorgehen

Beim Erstellen eines Storyboards im Produktdesign folgt man einem strukturierten Prozess, um die Ideen, Interaktionen und den Ablauf des Produkterlebnisses klar und anschaulich zu visualisieren. Hier sind die Schritte, wie man vorgehen kann:

  1. Klarheit über das Ziel: Definieren Sie das Ziel des Storyboards. Überlegen Sie, welche Botschaft oder welchen Ablauf Sie vermitteln möchten. Möchten Sie die Nutzung eines Produkts darstellen, eine Benutzerreise abbilden oder Designentscheidungen visualisieren?
  2. Identifizierung von Szenarien: Erkennen Sie die Schlüsselszenarien oder Interaktionen, die im Storyboard dargestellt werden sollen. Dies könnten verschiedene Phasen der Produktnutzung, Benutzerinteraktionen oder Designentscheidungen sein.
  3. Skizzieren der Szenen: Skizzieren Sie grobe Entwürfe für jede Szene auf Papier oder digital. Es ist nicht notwendig, sehr detaillierte Zeichnungen anzufertigen. Konzentrieren Sie sich auf die Hauptelemente und die Abfolge der Ereignisse.
  4. Chronologische Anordnung: Ordnen Sie die Szenen in der Reihenfolge an, in der sie im Storyboard erscheinen sollen. Berücksichtigen Sie dabei den Ablauf der Benutzerinteraktionen oder des Produkterlebnisses.
  5. Zeichnen der Szenen: Erstellen Sie detailliertere Zeichnungen oder visuelle Darstellungen für jede Szene. Sie können traditionelle Zeichnungen, digitale Illustrationen oder sogar Fotografien verwenden, je nachdem, was am besten zum Projekt passt.
  6. Hinzufügen von Text: Fügen Sie kurze Textbeschreibungen zu jeder Szene hinzu, um den Kontext und die Aktionen zu erläutern. Diese Texte sollten knapp und präzise sein.
  7. Layout und Formatierung: Ordnen Sie die Zeichnungen und Texte so an, dass ein klarer Ablauf entsteht. Stellen Sie sicher, dass die Sequenz gut verständlich ist und die visuellen Elemente leicht verfolgt werden können.
  8. Review und Feedback: Teilen Sie das Storyboard mit Ihrem Team oder anderen Stakeholdern, um Feedback einzuholen. Dies kann dazu beitragen, Unklarheiten zu beseitigen und sicherzustellen, dass die Botschaft des Storyboards verständlich ist.
  9. Überarbeitung: Basierend auf dem Feedback überarbeiten Sie das Storyboard gegebenenfalls. Passen Sie Zeichnungen, Texte oder die Anordnung der Szenen an, um die Klarheit und Aussagekraft zu verbessern.
  10. Finalisierung: Erstellen Sie eine saubere, endgültige Version des Storyboards. Achten Sie auf die visuelle Ästhetik und stellen Sie sicher, dass es professionell und ansprechend aussieht.
  11. Präsentation und Nutzung: Verwenden Sie das Storyboard in Meetings, Präsentationen oder Reviews, um Ihre Ideen zu kommunizieren. Es kann auch als Referenz während des gesamten Designprozesses dienen.
  12. Aktualisierung: Wenn sich das Projekt weiterentwickelt, können Sie das Storyboard aktualisieren, um Änderungen oder neue Entwicklungen einzubeziehen.

Denken Sie daran, dass Storyboards nicht perfekt sein müssen. Ihr Hauptziel ist es, Ideen zu vermitteln und den Ablauf zu visualisieren. Es geht darum, Ihre Gedanken auf eine klare und verständliche Weise zu teilen, um die Entwicklung des Produkts zu unterstützen.

Tipp

Das Storyboard muss so gestalltet sein, dass fremde Personen das Prinzip des Produktes sofort erkennen. Deshalb kann es hilfreich sein das Storyboard Bekannten zu zeigen, die nichts damit zu tun haben und zu schauen ob sie das Prinzip bzw. die Vorgehensweise verstehen.

Quellen

http://www.medicaldesignblog.com/blog/wp-content/uploads/281.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Storyboard
Entwerfen und Konstruieren, Methodik Script 2014, Prof. Wolfgang Schabbach

Studienarbeiten:

Papier plus X – Backmerhoff – Renth – WS 11/12

Papier plus X – Arnold – Thomé – WS 11/12

Papier plus X – Brinkmann – Markovic – WS 11/12

Papier plus X – Spaderna – Ernst – WS 11/12

Papier plus X – Immler – Futschik – WS 11/12

Redesign it – Heinrich – Gabriel – WS 15/16

Dreirad – Polka – Neukäufer – Weber – WS 13/14

Dreirad – Renth – Alles – Brinkmann – WS 13/14

Redesign it – Streicher – Böhrer – WS 15/16

Tierhaarentfernung – Huss – Wittig – SS 11

Beispiele

ToolsStoryboards