Affinity Diagrams

Kurzbeschreibung

Affinity Diagrams (auch KJ-Diagramm nach dem Erfinder Jiro Kawakita), also Diagramme, die auf Clusterings nach Ähnlichkeit basieren, werden als Technik zur Problemspezifizierung und zur Darstellung von (Teil-) Systemen eingesetzt, wenn z.B. …

…eine Vielzahl ungeordneter Informationen/ Ideen vorliegen (z.B. nach Brainstorming/ Brainwriting).
Problemstellungen oder Systeme zu komplex sind, um sie auf Anhieb zu verstehen.
Daten, die aus mündlichen/schriftlich ausgeführten Umfragen analysiert werden müssen.

Ursprünglich wurde diese Methode in den 1960/70er Jahren in Japan als Teil der „Sieben Tools für Management und Planung“ in der „Total Quality Control“ eingesetzt.

Ziel

Ziel der Affinitätsdiagramme ist es, Ideen oder auch Systeme inklusive Mustern und Zusammenhängen aufzubrechen und diese grafisch-abstrakt darstellen, dokumentieren und kommunizieren zu können.

Zudem sollen komplexe Problembereiche systematisch-analytisch durchdrungen werden, wissenschaftlicher Hypothesen formuliert, ingenieur-technische Probleme gelöst und Wertkonzeptionen erarbeitet werden. 

Des Weiteren soll die KJ-Methode Einzelinformationen systematisieren und strukturieren.

Vorgehen

  1. Informations-/Ideensammlung z.B. mittels Brainstorming, Recherche, etc.
  2. Jede Idee/Information wird auf ein separates Blatt/Post-It geschrieben/skizziert und auf einer möglichst großen Fläche ausgelegt.
  3. In der Gruppe/alleine werden die Begriffe sortiert und in Clustern nebeneinander gelegt und in Beziehung zueinander gesetzt werden – dabei sollte, wenn möglich, nicht gesprochen (oder gar diskutiert/geurteilt/bewertet) werden. Es geht hierbei darum individuell Zusammenhänge zwischen den Ideen zu finden. Dieser Schritt wird solange durchgeführt, bis alle Zettel kategorisiert sind. Wenn eine Idee mehreren Kategorien zugewiesen werden soll, kann sie dupliziert werden. Zudem können Begrifflichkeiten, die sich nicht zuordnen lassen, für sich selbst stehen.
  4. Anschließend darf wieder gesprochen werden – Was ist der Zweck des Diagramms? Gibt es Diskussionsbedarf bei der Anordnung mancher Ideen? Zudem werden passende Ober- und Unterbegriffe für die Gruppierungen gesucht.
  5. Nach der Sortierung werden Beziehungen definiert, Muster gesucht und Zusammenhänge verdeutlicht (Nutzung von Pfeilen, Symbolen,…)
  6. Das Ergebnis sollte zur Dokumentierung und Kommunizierbarkeit fotografiert/ausformuliert/informationsgrafisch aufbereitet werden.

Vorteile

  • neutrale Analyse der Situation
  • Erkennen und Aufzeigen „unsichtbarer“ Zusammenhänge
  • Abstraktion und Dokumentierung
  • Logische Zusammenstellung und Vereinfachung komplexer Sachverhalte
  • Strukturierte Visualisierung 
  • Stille Kartenarbeit ermöglicht schüchternen Teilnehmern Einbringung

Nachteile

  • kategorisieren teilweise schwer und unflexibel
  • nicht auf jedes Problem anwendbar
  • sehr zeitintensiv und komplex
  • Sehr zeitaufwändig, komplex
  • Voraussetzung ist die Kenntnis von technischer Details
  • Bei komplexen Themen evtl. unübersichtliche Darstellung

Quellen

http://www.designmethodenfinder.de/affinity-diagrams 

“Kreativ managen: Ein Leitfaden für Unternehmer, Manager und Projektleiter“ von Georg Winkelhofer, Seite 180f., 2006

https://de.wikipedia.org/wiki/KJ-Methode

http://www.innovationsmethoden.info/methoden/kj-methode

Personen

1 - 6

Dauer

60 Min.

Material

Post-it´s

Stifte

Tafel/Wand


Beispiele

ToolsAffinity Diagrams